Ein öffentlich finanzierter Kulturträger im Ruhrgebiet mit rund 50 Mitarbeitenden stand exemplarisch für die Frage, wie sich eine etablierte Kunst‑ und Kultureinrichtung strategisch resilienter aufstellen kann, ohne ihren künstlerischen Auftrag aus dem Blick zu verlieren. Die nicht nur regional, sondern auch international bedeutsame Kulturorganisation mit mehreren Programmsparten, gewachsenen Strukturen und vielfältigen Stakeholdern (öffentliche Fördermittelgeber, Kommunen, Partnerinstitutionen, Publikum) suchte nach einer klaren Ausrichtung zur Stärkung ihrer Resilienz für die kommenden Jahre.
Unterschiedliche Erwartungen von Politik, Verwaltung, Partnern und internen Teams führten zu Spannungsfeldern zwischen künstlerischer Freiheit, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und gesellschaftlichem Auftrag. Strukturen und Entscheidungswege waren historisch gewachsen; Verantwortlichkeiten für Resilienz, Risiko‑ und Krisenfähigkeit waren nur punktuell definiert und nicht als Querschnittsaufgabe verankert. Zugleich erhöhten externe Unsicherheiten (u.a. veränderte Förderlogiken, publikumsspezifische Entwicklungen, gesamtgesellschaftliche Umbrüche) den Druck, als Organisation widerstandsfähiger, anpassungsfähiger und klar positioniert zu agieren.
In unserer Workshopreihe zur Stärkung der Resilienz vermittelten wir kompaktes, praxisnahes Wissen zu bewährten Resilienz-Frameworks, Tools und Strategien. Gemeinsam mit den Teilnehmenden erstellen wir Lagebilder, analysieren relevante Einflussfaktoren und identifizieren erste Handlungsfelder. Der Fokus lag auf der Kulturdimension der Resilienz. Die Mitarbeitenden der Organisation gestalteten den Leitbildprozess gemeinsam, um Vision, Mission und Werte zu schärfen, explizit mit Resilienzgedanken zu verknüpften und im Leitbild zu verankern.
Darauf aufbauend entstand ein Fahrplan, wie das Leitbild in Strukturen, Führung, Programmplanung und Zusammenarbeit übersetzt werden kann – mit dem Ziel, künstlerische Qualität, gesellschaftliche Wirksamkeit und organisationale Resilienz dauerhaft zusammenzuführen.